Der Marshall Plan

Marshall Plan

George C. Marshall (National Archives)
George C. Marshall (National Archives)

Zusammenfassung
Der Marshall Plan bekam seinen Namen nach dem amerikanischen Aussenminister George C. Marshall, der 1947 einen Plan vorschlug, nachdem die Vereinigten Staaten Milliarden von Dollar für den wirtschaftlichen Wiederaufbau in Westeuropa bereitstellen würden.

Bei der ersten öffentlichen Unterbreitung des Vorschlages am 5. Juni bei einer Rede vor einem Auditorium der Harvard University gab es noch nicht den später überall bekannten Namen „Marshall Plan„, vielmehr war es nur die Verbreitung der Idee, dass die Vereinigten Staaten helfen könnten, um schnell politische Stabilität, eine gesunde Wirtschaft und ein ökonomisches Wohlbefinden der Menschen herbeizuführen.

Präsident Truman brachte den Vorschlag in den Kongress ein und schliesslich entwarf man den „Economic Cooperation Act of 1948“ (3. April 1948 von Truman unterschrieben), um den landwirtschaftlichen und industriellen Wiederaufbau zu starten.
Diese Initiative brachte George C. Marshal den Friedensnobelpreis ein.

Marshall Plan, Seite 1 (National Archives)
Marshall Plan, Seite 1 (National Archives)
Marshall Plan, Seite 32 (National Archives)
Marshall Plan, Seite 32 (National Archives)

Im Detail…
In einem Kernsatz von Marshall’s Rede heisst es: „Europe’s requirements are so much greater than her present ability to pay that she must have substantial additional help or face economic, social, and political deterioration of a very grave character.

George Marshall’s Idee ist, dass sich die betroffenen europäischen Staaten selbst einen Weg überlegen sollen, ein Konzept vorstellen sollen, das einen Wiederaufbau der Infrastruktur und Wirtschaft zum Ziel hat. Bei der Verwirklichung dieses Konzeptes sollen dann die Finanzmittel der Vereinigten Staaten dienen.
Der britische Aussenminister Ernest Bevin mutmasste wenige Tage nach der Rede am 13. Juni 1947, dass sie als einer der signifikantesten und grössten Reden in die Geschichte eingehen werde. Er sollte Recht behalten. Am 19. Juni 1947 legten die Aussenminister Großbritanniens und Frankreichs den Grundstein zur Verwirklichung: sie luden die Vertreter von 22 Staaten nach Paris ein, um dort das ersehnte Konzept zu beschliessen.
Das als Committee of European Economic Cooperation (CEEC) bezeichnete Gremium trifft sich erstmalig am 12. Juli 1947 in Frankreichs Metropole – die Sowjetunion lehnt ein Kommen ab und fordert Polen, die Tschecheslowakei und Ungarn auf, ebenfalls abwesend zu bleiben.

Intern gab es im US Kongress wenig aber dennoch Widerstand gegen die Initiative; die Gegner befürchteten eine zu grosse Schwächung der amerikanischen Wirtschaft unter der Last der vergebenen Gelder. Die Befürworter wollten hingegen besonders schnell zur Verabschiedung kommen, denn sie befürchteten ansonsten einen zu starken kommunistischen Einfluss auf die schwachen Europäer.

Im September 1947 hat das CEEC dann einen zunächst 4-jährigen Hilfsplan erarbeitet, der auch die Gründung einer europäischen Kontrollinstanz für das Bevorstehende beinhaltet: die OEEC (Organization for European Economic Cooperation).

Der Plan wird in den US-Kongress eingebracht und man erarbeitet daraus den „Economic Cooperation Act of 1948“, der am 3. April 1948 von Truman unterzeichnet wird.

Die Beziehungen des Westens zur Sowjetunion verschlechtern sich während dieser Zeit, genauer gesagt kommt man in Bezug auf Berlin und die Versorgung der Stadt in Uneinigkeit. Berlin wird als erstes von den Hilfeleitungen der westlichen Alliierten Amerika und England (Frankreich lehnt ab) sowie von den bereitgestellten Finanzmitteln profitieren können, als sich die Berlinblockade ergibt.

Währungsreform in Deutschland

Um die eingetretene starke Inflation zu stoppen und die Gelder des Marshall Plans nicht verpuffen zu lassen, drängten die Vereinigten Staaten auf eine Währungsreform in Deutschland, die am 20. Juni in den von westlichen Allianzpartnern besetzten Zonen außer Berlin in Kraft trat. Berlins Westsektoren folgten am 24. Juni 1948.
Es wurde in den Vorbereitungen zur Reform das Tauschverhältnis und die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft festgelegt, u.a. mit deutlicher Marschrichtung ‚Freie Marktwirtschaft‘.

Die Sowjetunion führte für den von Ihr verwalteten Teil eine eigene Währungsreform ein und verhängte die sogenannte Berlin Blockade am 24. Juni 1948. Kurz danach setzt die „Berliner Luftbrücke“ ein …