Biografie George Washington

George Washington — 1. Präsident der USA

George Washington Portrait
George Washington Portrait (photo: National Archives)

George Washington wurde am 22. Februar 1732 in Wakefield, Virginia, als Sohn eines Plantagenbesitzers geboren.

Er trat zunächst in die Fußstapfen seines Vaters und wurde Tabakpflanzer. Durch erfolgreiche Landspekulationen, Erbschaft und Heirat wurde er einer der wohlhabendsten Männer seiner Zeit.

Im Jahre 1753 wurde er zum Obristen der Kolonialmiliz von Virginia ernannt und kämpfte schon ein Jahr später erfolgreich gegen die Indianer und Franzosen im Ohio-Tal. 1754 quittierte er seinen Dienst bei der Miliz und trat den regulären englischen Streitkräften bei. Als sich im Jahre 1756 Frankreich und England den Krieg erklärten, bestand er seine erste Bewährungsprobe in der Verteidigung der Westgrenze Virginias.

Von 1758 bis 1774 war George Washington Deputierter der Bürgerversammlung von Virginia. In dieser Zeit schloß er sich der Unabhängigkeitsbewegung an. Wie alle freien Bürger war auch er äußerst ungehalten über das ungerechte Steuersystem, das ihnen die englische Krone auferlegte.

An der Verabschiedung der sogenannten Fairfax-Beschlüsse (Boykott der englischen Importe) war Washington maßgeblich beteiligt. Dafür wurde er als Delegierter von Virginia in die beiden Kontinentalkongreße (1774 und 1775) gewählt.

Bei Ausbruch des Unabhängigkeitskrieges wurde George Washington zum Oberbefehlshaber der Armee der Kolonien befördert. Die Armeen des George Washington erlitten anfänglich herbe Niederlagen gegen General Lee und übten sich in Rückzügen. Ein erster Sieg gegen die Briten gelang ihm im Dezember 1776 bei Trenton und ein weiterer im Januar 1777 bei Princeton. Das sollten trotz der Unterstützung der Franzosen im Jahre 1778 erst mal die einzigen Siege der Kolonisten bleiben. Erst am 19.Oktober 1781 konnte Washingtons Kolonialarmee mit Hilfe der französischen Truppen die Engländer in der Schlacht von Yorktown entscheidend schlagen und diese zur Kapitulation zwingen. Nach dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zog sich Washington für einige Jahre in das Privatleben zurück, nicht ohne vorher die Bundesstaaten zu einer starken zentralistisch geführten Regierung zu bewegen. Seine Forderung verhallte im Wind. Erst eine Rebellion in Massachusetts (Shays Rebellion), die ausgelöst wurde durch katastrophale wirtschaftliche Mißstände, überzeugte das amerikanische Volk von der Notwendigkeit einer starken Regierung.

1787 wurde George Washington Vorsitzender des Verfassungskonvent. Der erfahrene Taktiker und Stratege hielt sich geschickt bei den Streitigkeiten zur Erarbeitung der Beschlüsse zurück. Sein Ansehen im Verfassungskonvent und bei den Bürgern war hoch und so trug er, ohne im Vordergrund zu stehen, wesentlich dazu bei, dass die neue Verfassung ratifiziert wurde. 1789 wurde George Washington zum ersten Präsidenten der USA gewählt und vier Jahre später wiedergewählt. Jetzt konnte er seine Vorstellungen von einer starken Zentralregierung durchsetzen. Innenpolitisch entwickelte er ein Kabinettssystem -das von der Verfassung eigentlich nicht vorgesehen war- in dem die beiden Parteien (Federalists und Democratic-Republicans) vertreten waren. Er versuchte ferner das Präsidentenamt von allen Parteistreitigkeiten herauszuhalten. Die Ernennung Alexander Hamilton zum Minister für das Finanzwesen und Thomas Jefferson in das Außenministerium waren kluge und wohl durchdachte Schachzüge. Washington ließ den beiden Politikern bei der jeweiligen Resortführung völlig freie Hand. Leider gerieten der Föderalist Hamilton und der Demokrat-Republikaner Jefferson bald aneinander, weil sich Hamilton zu sehr in die Außenpolitik einmischte.

Außenpolitisch wollte Washington die Versöhnung mit England und er beharrte auf strikte Neutralität Amerikas während der beginnenden Revolutionskriege Frankreichs gegen die mit den Preußen und Österreichern verbündeten Engländer. Sein Außenminister Jefferson war gegen diese Neutralitätspolitik. So kam es zwischen den beiden Staatsmännern zu unüberbrückbaren Spannungen, in deren Folge Jefferson demissionierte. Die im sogenannten Jay-Vertrag ausgehandelten Zugeständnisse an die Engländer gingen vielen Amerikanern zu weit und führten zu heftiger Kritik und Protesten, die sich gegen Washington richteten. Zwar ratifizierte der Senat den Vertrag, im Repräsentantenhaus wurde er jedoch abgeschmettert. Wütend stellte George Washington die Berechtigung des Repräsentantenhauses in Frage. Letztendlich setzte er sich durch, aber es kostete ihn seinen guten Ruf und schadete dem Ansehen des Präsidentenamtes, das bedeuten sollte, über den Parteien zu stehen.

1797 zog sich George Washington aus der Politik zurück. In seiner berühmten Abschiedsrede ermahnte er noch einmal sein Volk, an der Einheit der Nation festzuhalten.
Seinen Lebensabend verbrachte er auf seinem Landgut Mount Vernon im Staat Virginia.
Noch zu seinen Lebzeiten wurde er als einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten hoch geachtet und verehrt. Am 14. Dezmber 1799 verstarb er auf seinem Landsitz. Sein Besitz in Mount Vernon wurde zur nationalen Gedenkstätte erklärt.

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