Biografie John F. Kennedy (35. Präsident der USA)

John F. Kennedy Biografie — 35. Präsident der USA.

John F. Kennedy
John F. Kennedy (photo: National Archives)

J.F.K. – die Initialen wurden weltweit bekannt.

Das war am 29. Mai 1917 noch nicht klar, als John Fitzgerald Kennedy in Brookline, Massachusetts, als zweites Kind von Rose und Joseph Kennedy geboren wurde.
John F. besuchte verschiedene Privatschulen und studierte 1936 Politik-Wissenschaften in Harvard, die er 1940 cum laude abschloss.
1941 meldete er sich freiwillig zur Marine. Erste Station ist der Marine-Geheimdienst gewesen. 1942 wurde er nach Charleston in South Carolina versetzt, wo er eine Ausbildung zum Marineoffizier absolviert. 1943 wurde ihm eine Tapferkeitsmedaille verliehen, als er als Kommandant des von Japanern torpedierten Schnellbootes ‚PT 109‘ vielen Soldaten der Crew, trotz eigener Verletzungen, das Leben rettete.

Mit der Beendigung des Krieges in Europa endete auch seine Militärzeit. Die folgende Zeit arbeitet er als Journalist und Reporter im politischen Bereich – überschaute auch die Gründung der Vereinten Nationen.
Aber schon ein Jahr nach dem Krieg, im November 1946, kandidiert J.F.K. für die demokratische Partei in Boston und wird 1947 in das Repräsentantenhaus gewählt. Ab November 1952 sitzt er im Senat.
Im September 1953 heiratet er Jaqueline Bouvier. Aus der Ehe gehen später drei Kinder hervor (1957 Caroline, 1960 John F. und 1963 Patrick, der kurz nach der Geburt starb).
Im November desselben Jahres wurde John F. Kennedy zum Senator des Bundesstaates Massachusetts gewählt.

Als Schriftsteller erhielt er 1957 für ‚Profiles in Courage‘, ein Buch über die Taten besonders couragierter Senatoren, den Pulitzerpreis.
Im Januar 1960 verkündet er seine Kandidatur für das Präsidentenamt. Sein republikanischer Herausforderer ist Richard Nixon.

Der Wahlkampf wurde erstmals in der amerikanischen Geschichte auch über das Fernsehen geführt und dank J.F.K’s Ausstrahlung und Eloquenz gewinnt Kennedy die Wahl mit sehr knapper Mehrheit und wird der erste katholische und zugleich jüngste* Präsident Amerikas.
In seiner Antrittsrede sprach er die berühmten Worte: ‚Fragt nicht was Euer Land für Euch tun kann, fragt was Ihr für Euer Land tun könnt.‘
(* Jüngster Präsident bezieht sich darauf, dass Kennedy im Alter von 43 Jahren per Wahl vom Volk in das Amt gewählt wurde. Theodore Roosevelt (26. Präsident) war jedoch nur 42 Jahre alt, als er automatisch nach der Ermordung von Präsident William McKinley das Amt übernahm.)

Kennedy wollte in der Innenpolitik zahlreiche Reformen in der Sozialpolitik und in der Gleichberechtigung der Schwarzen durchsetzen – er war von einem Idealismus geprägt, der die Amerikaner Mut schöpfen ließ.
Seine wirtschaftlichen Programme versprachen viel.

Er nannte seine Politik ‚New Frontier Politik‘ – seine Vorstellungen scheiterten jedoch an der Mehrheit seiner republikanischen Gegner im Kongreß.
Später, erst 1964, wurden seine Vorschläge gegen die Rassentrennung ratifiziert.

Außenpolitisch war Kennedy um Entspannung im Kalten Krieg bemüht. Es kam anders.
Durch den Bau der ‚Berliner Mauer‘ und der Stationierung von sowjetischen Raketen auf Kuba kam es zu brenzligen Situationen. Kennedy verhängte eine Seeblockade um Kuba. Die Lage wurde dramatisch und führte fast zum Ausbruch des 3. Weltkrieges.
Der sowjetische Machthaber Chruschtschow lenkte ein. Ein Triumph, den Kennedy nach dem Fiasko in der ‚Bay of Pics‘, als Exilkubaner und die CIA versuchten Fidel Castro zu stürzen, gut gebrauchen konnte.
Als Kennedy 1961 auch noch Militärberater und später Soldaten nach Vietnam beorderte, reizte er die kommunistische Welt erneut, förderte damit noch zusätzlich neue Eskalationen und verstrickte Amerika in einen neuen blutigen Konflikt.

1963 kam er als erster amerikanischer Präsident nach dem Krieg nach Berlin und hielt vor dem Rathaus Schöneberg seine berühmt gewordene Rede mit den Worten ‚Ich bin ein Berliner…‘ .
Er wollte eine Entspannungspolitik mit der Sowjetunion einleiten und richtete den sogenannten ‚heißen Draht‘, eine direkte Telefonverbindung zwischen Washington und Moskau ein – in der Hoffnung, Mißverständnisse bzw. Krisensituationen gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Dann kam der 22. November 1963.

An diesem Tag, einem Wahlkampftag für die nächsten Präsidentschaftswahlen, kamen der Präsident und seine Frau in Dallas, Texas, an. Es war ein schöner sonniger Tag und Kennedy verzichtete sehr zum Verdruß seiner Leibwächter auf eine geschlossene Limousine. Stattdessen ließ er sich im offenen Cabrio durch Dallas fahren. Als die Auto-Kolonne durch die Elm-Street fuhr, verlangsamte sich die Fahrt, dann fielen Schüsse. Kennedy wurde tödlich getroffen.
Noch am gleichen Tag wurde der mutmaßliche Schütze verhaftet – Lee Harvey Oswald. Als er zwei Tage darauf zu einem Verhör gebracht werden sollte, erschoß ihn ein Nachtclubbesitzer mit Namen Jack Ruby. Eine ins Leben berufene Untersuchungskommission sollte Licht ins Dunkel bringen und die Hintergründe aufklären. Die Warren-Kommission, so ihr Name, kam zu dem Schluß, dass Lee Harvey Oswald für die Tat der allein Verantwortliche war.
Ein 1979 vom amerikanischen Kongreß eingesetzter Sonderausschuss kam jedoch zu dem Ergebnis, dass es mindestens zwei Täter gewesen sein müssten, die aus zwei verschiedenen Richtungen Schüsse auf den Präsidenten abgaben. Die meisten Augenzeugen stimmten übrigens dieser These zu.
Oswald war tot, Ruby konnte oder wollte nichts sagen und so kursieren bis zum heutigen Tag die wildesten Mord- und Verschwörungstheorien. Die Beerdigung Kennedy’s fand unter großer Anteilnahme auf dem Heldenfriedhof in Arlington statt.

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