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Donnerstag, 28. März, 2024
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St. Patricks Day in Amerika

Der 17. März in Amerika: St. Patrick’s Day ist der irische Nationalfeiertag, der aber in den USA mehr gefeiert wird als in der alten Heimat.

Shamrock

Die Iren bilden die größte Nationalitätengruppe in den USA:  ca. 19 Millionen Iren leben in den USA. Die meisten kamen während der großen Hungersnot in Irland, der Kartoffelpest, in den Jahren 1845-51 hierher und verdienten sich ihren Lebensunterhalt als Arbeiter in den Industriestädten der Neuen Welt. Aufgrund ihres Zusammengehörigkeitsgefühls bildet diese Volksgruppe einen geschlossenen Kreis und verfügt in den USA über Einfluß und damit über Macht.
Und ihrer Wurzeln zu gedenken und auch die anderen Mitbürger daran teilhaben zu lassen, feiern die Iren alljährlich am 17. März ihren St. Patricks Day.

Warum am 17. März?

Am 17. März 461 starb der irische Nationalheilige St. Patrick.

Wer war nun eigentlich der Heilige Patrick?

Geboren wurde er unter dem Namen Maewyn. Wo und wann er das Licht der Welt erblickte, weiß man nicht so genau. Man vermutet so um das Jahr 382 irgendwo in Schottland. Maewyn wurde heidnisch erzogen und wuchs in Wales auf. Als er 16 war, wurde das Land von marodierenden Iren heimgesucht, die ihn entführten und als Sklaven in ihrer Heimat verkauften. Hier in den bittersten Stunden seines Lebens fand er –der Heide- Trost im Christentum.

Nach ungefähr sechs Jahren Sklavendasein erschien ihm ein Engel, der ihn zur Flucht aufforderte. Maewyn floh und fand Zuflucht bei Mönchen in Auxerre. Die folgenden 12 Jahre verbrachte er hinter Klostermauern.

Im Kloster wurde Maewyn zum Priester geweiht und wurde auf den Namen Patrick getauft. Seine Lebensaufgabe sah er fortan darin, die Heiden zu bekehren. Er gründete Klöster und Schulen und war in seiner missionarischen Aufgabe sehr erfolgreich.

Dreißig Jahre diente er der Kirche und am Ende seines Wirkens hatte er ganz Irland christianisiert.

Am 17.März 461 starb Patrick in County Down.

St. Patrick’s Day Paraden und Feierlichkeiten

Im katholischen Irland selbst wird dieser Tag eher ruhig und im Familienkreis gefeiert. Erst die irischen Emigranten und zwar jene, die in die Vereinigten Staaten ausgewandert sind, haben den St. Patricks Day zu einem Massenevent gemacht.

Die erste Parade fand 1843 in Chicago, IL, statt. Fast 800 Teilnehmer nahmen daran teil. Mit den Jahren wuchs die Teilnehmerzahl, ebenso das kommerzielle Gewinnstreben  der Veranstalter an diesem Ereignis.

Grün ist die Farbe der Iren und grün muss und soll an diesem Tag alles sein.

Waren es in den Anfängen nur ihre grünen Nationalflaggen, die sie voller Freude schwingend in den Himmel hielten, so wurden mit den Jahren immer mehr „Gegenstände“ grün eingefärbt. Schals, Pullover, Hosen, Hemden, T-Shirts, Hüte, selbst Lebensmittel und auch die Gesichter wurden mit grüner Farbe bedacht, frei nach dem Motto: alles was man einfärben kann, das wird eingefärbt. Ganze Industriezweige haben sich darauf eingestellt und machen glänzende Geschäfte. Und die Tourismusverbände, die Hotels und der Fremdenverkehr partizipieren daran und profitieren von diesem Ereignis nicht gerade schlecht. Irgendwann kam ein cleverer Geschäftsmann wohl auf die Idee, auch das Lieblingsgetränk der Iren, das Bier grün einzufärben. Seitdem wird in den Pubs gerätselt, wie es möglich ist, Bier grün zu färben. Nun wir wissen es auch nicht, aber vermutlich wird Lebensmittelfarbe hierfür verantwortlich sein. Um die Feierlichkeiten möglichst lange auszudehnen, Iren feiern nun mal gerne, wurde der „Green Beer Day“ oder besser gesagt die Days, denn es sind die Tage vor dem St. Patricks Day, erfunden.
Hier fließt das Kultgebräu dann in exzessiver Form durch die Kehlen der scheinbar immer durstigen Iren. Den Kommerz sprachen wir schon an, hier schlägt er zu, denn das Green Beer ist alles andere als billig, sehr zum Verdruß von Schülern und Studenten.

Den Vogel schoß wohl 1962 Mr. Stephen Bailey ab, als er einen Zentner giftgrüne Lebensmittelfarbe in den Chicago River schüttete und den Fluß damit für eine Woche grün färbte. Was damals den Unmut der Stadtväter auslöste, ist heute längst zum Programm geworden. Auch heute noch werden die Iren wieder dafür sorgen, das sich am 17. März der Chicago River giftgrün färbt und sich so durch die Häuserschluchten schlängelt; zwar nicht mehr eine Woche lang, aber doch immerhin für ein paar Stunden.

Paraden?

Das Datum muss nicht der 17. März sein, da manchmal ein anderer Tag (=Wochenende Freitag oder Samstag) als Alternative gewählt wird, damit ‚richtig‘ gefeiert werden kann.

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