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Dienstag, 23. April, 2024
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Panoramastraßen in Colorado: Mt Evans, Peak to Peak, Estes Park, San Juan Skyway

Entlang der US 7 zwischen Lyons und Estes Park, Colorado
Entlang der US 7 zwischen Lyons und Estes Park, Colorado

Scenic Drives oder Scenic Byways heißen die Strassen, die besondere Aussichten versprechen.

Auf den Scenic Byways kann man auch Colorado von seiner schönsten Seite erleben –
Natur so weit das Auge reicht: Von den weiten Hochebenen im Osten zu den gewaltigen Bergketten im Westen – Colorados abwechslungsreiche Landschaft ist und bleibt die Top-Touristenattraktion dieses US-Bundesstaates. So gaben bei einer durchgeführten Studie 89 Prozent der Befragten an, ihren Urlaub vor allem aufgrund der schönen Natur und Landschaft Colorados in dieser Region im Südwesten Amerikas verbringen zu wollen.

In der Nähe von Estes Park, Colorado
In der Nähe von Estes Park, Colorado

Eine beeindruckende Möglichkeit, Colorado zu erkunden, bieten 21 sehenswerte Nebenstraßen – die sogenannten „Scenic Byways“. Diese zwischen 30 und 782 Kilometer langen Routen führen durch besonders pittoreske Gegenden des Landes und laden zur idyllischen Fahrt von 30 Minuten bis hin zu drei Tagen ein.

Auf den malerischen Strecken passiert man bedeutende Indianersiedlungen, Old-West Forts oder auch verlassene Minen und Geisterstädten und wandelt auf den historischen Spuren Colorados.

Mountain Goat, Colorado
Mountain Goat, Colorado

So haben einige der heutigen Straßen beispielsweise ihren Ursprung im 16. Jahrhundert – die Zeit, zu der die Spanier ins Land kamen, um das wilde Terrain zu erforschen. Ihnen folgten im 19. Jahrhundert die ersten Siedler und Goldgräber, die die Zivilisation mit sich brachten.

Nachfolgend einige der Scenic Byways vorgestellt:

Mount Evans

Mt Evans, Colorado
Mt Evans, Colorado

Diesen Ausflug darf man auf keinen Fall verpassen wenn man in der Gegend um Denver ist.

Der Mount Evans liegt sozusagen vor Denver’s Haustür – er ist zudem von Denver aus mit seinen 4.347m leicht und von vielen Stellen aus sichtbar.
Was ihn einzigartig macht ist, dass man bis zum Gipfel hinauffahren kann – es ist ein Scenic Drive, also eine ‚Landschaftlich sehr reizvolle Fahrstrecke‘ und die Strasse ist die höchste, befestigte Strasse in Nordamerika.

Die Landschaft wechselt ständig und der ‚Echo Lake‘, an dem man von der CO 103 Strasse dann auf die CO 5 hinauf zum Gipfel abbiegt, ist sicher einen Stop wert.

Mt Evans, Colorado
Mt Evans, Colorado

Nach einer Weile lassen Sie dann die Baumgrenze hinter sich und die Landschaft wird felsig.
Enge Kehren häufen sich und man gelangt schliesslich zum Summit Lake, dem See kurz vor dem Gipfel. Ab hier kann man auch parken und eine Wanderung zum Gipfel unternehmen. Ab Ende Juni wird aber auch der restliche Strassenabschnitt ab hier geöffnet und man kann zum Parkplatz auf dem Gipfel weiterfahren. Hier findet man Aussichtsplattform und Toiletten. Einen kurzen Weg von vielleicht 5-10 min zum Gipfel kann man zu Fuss unternehmen und es ist keine besondere Kondition notwendig. Allerdings fällt das Atmen schon deutlich schwerer, denn die Luft ist dünn. Wenige Personen bemerken auch eine Höhenkrankheit, d.h. Kopfschmerz und Übelkeit kann auftreten, wenn man mit dem Fahrzeug zu schnell die Höhe nimmt.
Viel Wasser trinken beugt dem vor.

Fahren Sie auf jeden Fall früh morgens in Boulder oder Denver los, denn am Vormittag hat man die beste Chance auf einen sonnenreichen Ausblick. Ab mittag ziehen häufig Wolken auf, gegen nachmittag kann es zu Gewittern kommen. Warnschilder vor Blitzschlag treffen Sie überall am Gipfel an.

Den Mt. Evans Scenic Drive sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen, wenn man in Colorado ist.

Mountain Goat, Mt. Evans, Colorado
Mountain Goat, Mt. Evans, Colorado

Geöffnet

Die komplette Strasse bis zum Gipfel ist nur im Sommer und zwar von Memorial Day bis Labor Day befahrbar (letzter Montag im Mai bis ersten Montag im September). Abhängig vom Wetter wird jedoch u.U. erst Ende Juni der restliche kurze Weg ab Summit Lake zum Gipfel freigegeben. Man sollte sich einen sonnigen Tag aussuchen, ansonsten wird man die fantastischen Aussichten am Gipfel missen. Übrigens kann man sogar die Continental Divide sehen.

Anfahrt

Von Denver aus fahren Sie auf der I-70 bis nach Idaho Springs und nehmen Abfahrt 240. Dort abgefahren wenden Sie sich an der ersten Kreuzung nach links (Süden). Schräg rechts gegenüber sehen Sie eine Tankstelle. Wenn Sie sich nun aber eben nach Süden (Südwest) wenden, befinden Sie sich auf dem Colorado Highway 103, den man bis zum Echo Lake fährt. Kurz danach geht die Colorado State Road CO 5 rechts weg. Nach 100m ist man am Parkeingang. Die Strasse windet sich dann in angenehmer Steigung bis zum Gipfel. Achten Sie beim Fahren auf die vielen Radfahrer, die sich eine Trainingseinheit zum Gipfel hinauf gönnen. Ebenfalls auf die ‚Mountain Goats‘ (Bergziegen), die man kurz vor dem Gipfel reichlich treffen kann.

Eintritt: Es handelt sich um einen State Forest. Eintritt $10 pro Fahrzeug.

Camping: Am Echo Lake befindet sich ein kleiner Campinglatz mit ca. 18 Plätzen.

Peak to Peak Highway

Eine der meistgefahrenen Byways in Colorado — die Strecke ist 55 mi lang und man fährt so ca. 1.5 bis 2 Stunden. Es ist Colorado’s ältester Scenic Byway der 1918 eingerichtet wurde. Die Strecke geht von Nord nach Süd (oder umgekehrt) und liegt zwischen Estes Park und Black Hawk (nördlich von Idaho Springs, siehe auch die Mt Evans Beschreibung zuvor).

Wer von Estes Park aus startet, der beginnt auf der US 7 und biegt dann bei einem Schild, welches Allenspark ausweist, nach Süden ab. Wenn Sie nicht den Peak to Peak Highway fahren wollen, dann lesen Sie weiter und nehmen die US 7 weiter nach Lyons und beispielsweise von dort nach Boulder.

US 7 zwischen Lyons und Estes Park

Entlang der US 7 zwischen Lyons und Estes Park, Colorado
Entlang der US 7 zwischen Lyons und Estes Park, Colorado

Gleich nördlich von Boulder liegt Lyons, über das der Weg nach Estes Park geht. Es führen 2 Strassen von Lyons nach Estes Park: die US 36 (als Verlängerung der Strasse, die Sie bereits von Boulder kamen) sowie die US 7, die länger ist aber auch schöner. Die U.S. 7 ist eingestuft als Panorama Strasse, ein Scenic Byway, wie es offiziell heißt. Wir empfehlen die U.S. 7 nach Estes Park zu nehmen.

Suchen Sie sich einen sonnigen Tag für Ihre Fahrt aus. Es sind von Lyons nur ca. 35 mi nach Estes Park auf der U.S. 7 und Sie können mit ein paar mal anhalten um die 1 Stunde Fahrzeit rechnen. Lyons ist ein super kleiner verträumter Ort wo man auf einen Kaffee oder Sandwich anhalten sollte.

Auf den ersten 10 mi fahren Sie durch Wälder und Wiesen und schlängeln sich langsam zuf die 8.500 bis 9.000 ft hoch, was ca. 2.300- 2.700 m sind. Sie können nun schon die herrlichen Berge sehen und die Strasse wird mittels Schild als Scenic Byway ausgeschildert. Immer wieder gibt es Halte-Einbuchtungen, die man für Photos nutzen kann.

Nach ca. 24 bis 25 mi hinter Lyons erreichen Sie eine Seitenstraße, die Long’s Peak Rd heißt und die zum Trail Head (Wanderweg) hinauf zum 14.259 ft (4.346 m) hohen Long’s Peak führt. Die Strasse geht natürlich nur noch wenige Hundert Meter bis zum Parkplatz und der Ranger Hütte am Wanderweg, aber wer sich zutraut den Gipfel zu erwandern, für den nachfolgend die Eckdaten der Tour:
Es sind zu Fuss ca. 14 mi (22.5 km) zum Gipfel. Es werden für einen Tagestrip ca. 12-14 Stunden stramme Wanderung angesetzt. Die ersten Wanderer kommen ca. um 1:30 morgens zum Parkplatz und brechen auf, um den Sonnenaufgang am Gipfel oder kurz darunter zu erleben. Empfohlene Startzeit ist zwischen 1:30 und 3:30 morgens. Man muss dementsprechend etwas durch die Dunkelheit wandern, was etwas unheimlich sein kann. Aber: es sind vermutlich noch etliche andere unterwegs. Wer später eintrifft, wird unter Umständen keinen Parkplatz mehr bekommen. Der beste Monat ist meistens der August.
Also viel Spaß und natürlich muss man sich noch mit Kartenmaterial und Information versorgen, bevor man geht. Wer dann nachmittags zurück ist, sollte sich in Longmont, Colorado, welches nur wenige Meilen entfernt ist und nach dem Berg benannt wurde, bei einem Bier und solidem Essen (Burgers, BBQ, Sandwiches, Salate) im „Pumphouse Brewery“ (Main Street an der Ecke der 5th Ave) entspannen.

Es lässt sich übrigens hervorragend auch in Boulder Downtown das eine oder andere Bier trinken: Die „Walnut Brewery“ ist eine Micro Brewery in der Walnut Street und das „BJ“ ist eine ebenfalls Micro Brewery (mit ausgezeichnetem Weißbier) in der Pearl Street, Downtown. Beides sind vielbesuchte Inn-Kneipen seit vielen Jahren.

Wir gehen davon aus, dass die meisten Leser allerdings nur einfach die Aussicht der U.S. 7 Fahrstrecke genießen wollen und dann nach wenigen weiteren Meilen in Estes Park entspannen wollen und weiter in den Rocky Mountain Nationalpark wollen.

Herbstfarben -- US 7 zwischen Lyons und Estes Park, Colorado
Herbstfarben im Oktober in Colorado

San Juan Skyway

Die 6-stündige Rundreise beginnt in Durango, einer kleinen Stadt mit netten Läden, Galerien und Restaurants, führt weiter durch eine einzigartige Berglandschaft und vorbei an historischen Orten wie Telluride, Silverton und Ouray und endet schließlich am Mesa Verde Nationalpark.

Dieser hütet eine der größten Ansammlungen prähistorischer Ruinen ganz Nordamerikas und erstreckt sich über zwei Millionen Hektar unberührter Natur.
Mit ihren in Felsen gebauten, mehrstöckigen Wohnstätten, Felsenmalereien und Tongefäßen hinterließen auch die Anasazi-Indianer hier Zeugnisse einer weit entwickelten Kultur auf dem Colorado Plateau.

Weiterführende Informationen zu den Panorama Strassen in Colorado:

Colorado CDOT Website: https://www.codot.gov/travel/scenic-byways

Offroad pur — Black Bear Pass Colorado

Vorab, diese Route geht auf keinen Fall mehr mit Mietwagen, denn es ist eine anspruchsvolle Offroad Strecke, die nur mit höhergelegten Fahrzeugen machbar ist und man muss ein erfahrener Offroader sein!

Egal ob man selbst off-road fahren will oder sich lieber vom ‚Fachmann‘ durch die Berge schaukeln lässt, dieser Ausflug ist für alle geeignet, die grundsätzlich etwas Abenteuerlust haben und off-road schon immer mal machen wollten. Ich habe mich für den Fahrer entschieden – man hatte es mir so empfohlen, wenn ich nicht sehr erfahren sei. Und guten Rat nimmt man ja gerne an.

Der ‚King of the Hills‘ wird er genannt, der Pass, der auf einer Höhe von 3.914m liegt; es geht los, ein weiterer Tag mit Colorado’s blauem Himmel und Sonnenschein, die Strecke fängt unspektakulär an, wenn man mal von den wirklich fantastischen Ausblicken absieht, die man überall genießt. Vom Red Mountain Pass an der US 550 zwischen Silverton und Ouray geht es stetig hinauf bis man schließlich freien Blick hinunter ins Tal hat, wo sich die alte Minenstadt Telluride an die Berge anschmiegt. Da unten ist unser Ziel also. Es geht weiter und die Strasse, die bis dato eben zwar eine unbefestigte aber gut zu fahrende war, verändert radikal ihr Gesicht und wird verdächtig schmal. Hier bewahrheitet sich, was schon vorher laufend von Straßenschildern vorausgesagt wurde: One-Way

Einbahnstraße alleine wäre noch schön, aber der Bodenbelag ist jetzt purer Fels mit losem Geröll und es geht ziemlich -das ist noch stark geschmeichelt- steil ‚runter. Ich habe Verständnis dafür, dass manch einer an dieser Stelle gerne wieder umkehren würde – wenn es ginge, aber einmal entschieden, heißt dann immer nur noch: immer voraus – so sieht er also aus, der ‚point of no return‘.

Trotz kleinstem Gang und leichtem Bremsen merkt man, wie ab und an ein Rad wegrutscht. Die großzügige Bodenfreiheit des Jeeps verhindert ein Aufsetzen an einigen (oder etlichen) Stellen. Teilweise wird die Strasse so eng, dass man nicht durch die scharfe S-Kurve kommt und dann heißt es: Zurücksetzen und hin und her, bis man ‚rum ist – und das mit ein paar tausend Fuss Abgrund dicht bei den Rädern!

Der ‚King of the Hills‘ ist seinem Namen gerecht geworden – die Fahrt lohnt sich! Bevor man nach Telluride reinkommt, führt der Weg noch an den Bridal Veil Falls, Colorado’s mit 99m höchsten Wasserfällen, vorbei, die den Stop vor allem bei diesem Wetter wert sind.

Telluride, die alte Bergminen Stadt, scheint noch in einer anderen Zeit zu existieren, die Gebäude erinnern vielfach an den alten Westen. Heute entweder Ausgangspunkt für Off-Road-Touren oder auch ein wenig bekanntes Ski-Gebiet.

Wer die Black Bear Pass Strecke fahren will, kann dies entweder selbst machen, wenn er ein Offroad Fahrzeug mit genügend Bodenfreiheit hat oder nimmt sich in Telluride einen Veranstalter. Von Silverton aus kann man gleiches machen.

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